Sunday, October 08, 2006

Ein schöner Tag

Verzweifelt sehe ich aus dem Fenster, es ist so schönes Wetter, das Blau des Himmels wird getrübt von den Schmutzpartikeln auf der Glasscheibe, sie sollte eigentlich klar sein. Auch das ist ein Grund für dieses Gefühl. Im Hintergrund, jedoch sehr dominant höre ich Musik, sie unterstützt das was in mir vorgeht, eigentlich sollte ich sie nicht hören, sie tut mir nicht wirklich gut.
Wenn mich jemand fragt „Wieso?“ gebe ich keine Antwort, ich glaube es sind zu viele. Immer wieder nur Fragen und zu wenig Antworten.
Und so sehe ich nur noch einen Tunnel, aber in diesem scheint kein helles Licht, im Gegenteil, wie ein schwarzes Loch saugt er mich immer weiter in sich rein. Je mehr ich mich aufgebe desto mehr bin ich in ihm drin. Ich habe nur noch wenig Kraft und so kralle ich mich in kalten Stahl, meine Finger suchen Halt an Schweißnähten, sie bluten.
Jeder Schrei wird erstickt von mir, ich will nicht schwach sein und bin es.
Ich hab zu viel versucht, zu viel gewollt, mich zu sehr und vor allem zu wenig angestrengt für alles das muß man bezahlen. Alles was ich tue hat einen Preis auch ich selbst. Den muß ich zahlen. Die Zeche prellen, wäre eine Möglichkeit, wegrennen, aber wird es dadurch besser?
Irgendwas bekommt doch und lässt dich dann noch mehr bezahlen. Ja, verdammt ich habe Angst. Meine Muskeln fühlen sich so schwach an, manchmal denke ich, ich habe nur noch Gummibänder in meinem Körper und so schleppe ich mich wie ein Puppe durch meine Zeit. Unfähig sie zu durchtrennen, auszutauschen. Mein Kopf wird leer.
Ich sehne mich nach Sonne, ich will von ihr wieder aufgewärmt werden. Mich in sie legen und sie genießen, sie spüren, wie sie jede einzelne Faser aufweckt und erhellt. Und sei es auch nur ein Sonnenstrahl der in meinen Tunnel fällt, an dem ich mich festhalten kann, mich herausziehen kann, allein er fehlt.
Ich weiß, dass ich allein die Macht habe über Licht und Schatten. Wie einfach sich das anhört, Macht, Licht, Schatten… natürlich ist es einfach, wenn man Kraft hat.